Beeindruckende „Historical“-Aufführungen

50 Jahre Gymnasium Plochingen, 50 Jahre deutsche Geschichte – und alles blieb beim Alten: Jahr für Jahr behandelten die Lehrer die Punischen Kriege, und der Vater schaute das „Sportstudio“? Nicht ganz!

In einer rasanten musikalischen Reise durch die Jahrzehnte zeigte das Historical alle Facetten der  fünf Jahrzehnte: Von „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“ zu „Döner macht schöner“, vom Hippie zum Punk, von der Dauerwelle zur Vokuhila-Frisur, von der Kinder-Küche-Kirche-Rolle zum Bild der sich – etwa beim Batiken – selbst verwirklichenden Frau, vom Sprachlabor zur Bildungsreform, vom Saumagen zur Mülltrennung, vom Kalten Krieg zum Mauerfall, vom WM-Sieg 74 zum WM-Sieg 2014 – alles wurde anders, und doch blieb vieles gleich.

Unglaublich, wie es der Inszenierung von Sibylle Metzger und Regina Hiller gelang, dies alles zu einem dichten und abwechslungsreichen Netz aus Theaterszenen, Musikstücken und Fotocollagen (Videos: Christoph Kappler) zu verweben, welches die voll besetzte Stadthalle an zwei Abenden (17. und 18. Juli) von Anfang an in seinen Bann zog. Über 200 Akteure standen auf der Bühne. Das Orchester unter der Leitung von Werner Pfeiffer, das Streicherensemble von Sibylle Abele und Christel Meckelein und die Chöre (Einstudierung und Leitung:  Beate Beck und Burkhard Wolf) begeisterten mit Hits wie „Let the sunshine in“, „We don´t need no education“ und „Dieser Weg wird kein leichter sein“. Die Band mit Franz Landhäußer, Andreas Kuhn, David Müller, Louis Thumser und Dominik Klein und die Big Band des Gymnasiums nahmen die Zuschauer mit in die Zeit  der Schlager (Emmi Courtin mit „Ich will nen Cowboy als Mann“ und Nina Winkler mit „Das bisschen Haushalt“) und der Beatles (Miriam Prinzing mit „Help“), von Nena („99 Luftballons“, gesungen von Emma Gallant und Sophia Wendt), Annette Humpe (Johanna Track und Jonas Beck mit „Blaue Augen“), Gloria Gaynor (Hannah Kreissl mit „I will survive“), Kate Yanai (Annabel Nüssle mit „Summer dreaming“) und Robbie Williams („Somethin´ stupid“ im Duett von Lucia Villani und Jan-Henrik Witkowski). Auch die Titelmelodien der großen Fernsehserien wie Dallas und Schwarzwaldklinik erweckten zumindest bei den nicht mehr ganz jungen Zuschauern Erinnerung und Nostalgie. Zusammengehalten wurde die enorme Menge an Sängerinnen, Sängern und Musikensembles von Beate Beck, Werner Pfeiffer und Burkhard Wolf, die häufig gemeinsam von verschiedenen Pulten aus dirigierten.

Das kollektive Gedächtnis des Gymnasiums Plochingen kam ebenfalls nicht zu kurz: Der Unterricht wurde durch Sprachlabor und G8 revolutioniert, das Gebäude entwickelte sich erst im Lauf der Zeit zum heutigen Gebäudekomplex (besungen im „Betonblues“ von Annabel Nüssle). Gezeigt wurden diese Entwicklungen vor allem auch durch die humor- und schwungvoll dargebotenen Theaterszenen(Einstudierung und Text: Sibylle Metzger) zu den Themen Schule und Familie, welche dem Historical seinen dynamischen Rahmen gaben.

Was für ein Abend! Das ambitionierte Unternehmen gelang gerade auch in den liebevoll gestalteten Details. Welcher Probeaufwand auch für alle Nichtgenannten dahinter steckte, will man lieber nicht wissen. Danke für das wunderschöne Ereignis!

F. Killmann

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