Zwei Bigbands im Konzert sorgen für mehr als vollen Kinosaal
Die Bigband des Gymnasium Plochingen und die schon dem Schulalter entwachsenen Musiker der Plotown Bigband stehen für eine jahrzehntelange Jazz-Tradition am Gymnasium. Kürzlich wandelten beide Bands bei ihrem Konzert den Saal des Plochinger Uniontheater zum zweiten Mal zur Jazzlocation um.
Jazz im Kino – dieses ungewöhnliche Format zog wieder viele Besucher in das Plochinger Kino. Die beiden Formationen machten sich auf der Kinobühne - angeführt von Musiklehrer Burkhard Wolf - auf einen unterhaltsamen Ausflug durch die Geschichte des Bigband-Jazz.
Bestens präpariert zeigte sich die Schülerband bei ihrem Auftritt. Mal swingend, mal im Latin-Groove, dann die Sängerin Annabel Nüssle hochsensibel begleitend, spielten sie wie aus einem Guss. Getragen von einer großartigen Rhythmusgruppe um die Drummer Luca Mancilik und Felix Dieminger, Pianist Moritz Hahn und Bassist Johannes Windisch, ließen die glänzenden Bläser nichts anbrennen. Erstaunlich der Mut und die überbordende Spielfreude der vielen Solisten an Trompete und Saxophon, die vom sachkundigen Publikum begeistert mit Zwischenapplaus bedacht wurden.
Hans-Günther Driess, Gründer der Bigband des Gymnasiums und bis zu seiner Pensionierung über Jahrzehnte ihr Leiter, konnte mit Vergnügen im bequemen Ledersitz des Kinos auch den zweiten Konzertteil genießen, standen doch in der 2017 gegründeten Plotown Bigband fast ein Dutzend seiner ehemaligen Schüler auf der Bühne.
Funk-Titel wie „The Chicken“ oder „Lady Madonna“ wechselten sich mit Balladen und von Blues und Gospel inspirierten Titeln ab. Die herausragenden Bläsersolisten Daniel Bucher und Tobias Kroner (Trompeten), Yannick Frey, Stefan Track, Johannes Windisch (Saxophone) und Andreas Münzmay (Posaune) konnten sich jederzeit auf eine perfekt miteinander musizierende Rhythmusgruppe mit Steffen Fischer (Piano), Rudolf Barsacq (Schlagzeug), Franz Landhäuser (Gitarre) und Peter Windisch (Bass) verlassen.
Gastsolist des Abends war der wunderbare Altsaxophonist Armin Höfer. Er entführte in der zarten Ballade „Sally O“ mit weitgespannten Phrasen in träumerische Gefilde. Er zeigte sich dann aber unter anderem im robusten „Sweet Emma“ auch als rockig-virtuoser Meister seines Instruments.
Für einen gelungenen Abschluss und Höhepunkt des kurzweiligen Abends traten die beiden Bands gemeinsam auf die Bühne. Unermüdlich angetrieben von Burkhard Wolf gab es Sonny Rollins’ „Tenor Madness“, Chick Coreas „Cantaloupe Island“ und als bejubelte Zugabe noch den „Night Train Blues“.